Machen statt Meckern: Bürgerliche Partizipation in a nutshell

Zettelchen

Lesezeit: 04:50 min.

Im September 2023 war Team Walby beim Tag des guten Lebens dabei; ein großartiges Event mit fantastischen Eindrücken und Begegnungen.

Inmitten all dieses guten Lebens hatten wir auch ein Anliegen mitgebracht: Von den Besucher*innen wollten wir wissen, was genau sie gerne in Gang setze würden, um Köln bzw. ihr Veedel lebenswerter zu machen. Für mehr Tage des guten Lebens sozusagen.

Unser Umfrageboard hat sich bei allen Altersgruppen großer Beliebtheit erfreut und ein sehr spannendes Ergebnis hervorgebracht, das ich kurz in Bildern darstellen und dann für euch inhaltlich herunterbrechen möchte. Denn Ziel ist es ja, weg von der Metaebene in’s Tun zu kommen. Auf den Wunsch sollte also die konkrete Aktion folgen, nur ist die manchmal gar nicht so einfach herauszuarbeiten. Aber kein Problem, dafür ist Walby’s Aktivismus-Expertise ja da 🙂

Auf geht’s:

  1. Schritt: Sammeln von Wünschen und Ideen
  2. Schritt: Clustern
  3. Schritt: Ergebnisse in konkrete Aktionen übersetzen
  4. Schritt: MACHEN

1. Wünsche und Ideen

2. Clustering

Thema „Mehr Begrünung“

Thema „Verkehr & PKW-Stellplätze“

Thema „Stadt & Klima“

Thema „Gemeinschaft“

Thema „Müll“

3. Ergebnisse in konkrete Aktionen übersetzen

Für diesen Schritt braucht es jetzt bestenfalls ein bisschen erstes Wissen über die Möglichkeiten, Umfang und eventuelle Herausforderungen der Umsetzung. Denn hier ist ja die Frage: Welche Aktion muss umgesetzt werden, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Und die Aktion – der Weg dorthin also – ist manchmal gar nicht so klar.

Wenn du das Gefühl hast, hier ein bisschen ins Stocken zu geraten, weil du dich mit Stadtplanung, Richtlinien oder Ansprechpartner*innen noch nicht so auskennst, kein Problem: Viele Andere tun das schon und freuen sich, dich zu unterstützen. Schau gerne in unserer Community nach entsprechenden Organisationen, wende dich an ein Netzwerk wie Agora Köln oder schreib mir einfach.

 

Die Übersetzung unserer Ergebnisse in passende Aktionen:

„Mehr Begrünung“

Bei diesem Thema handelt es sich ja ganz klar um einen glücklicherweise bereits bestehenden Trend, den es zu unterstützen gilt; nicht nur wegen der Luftqualität innerhalb unserer Städte, sondern auch aufgrund der hitzereduzierenden Wirkung von Bäumen und Co., die wir (und vor allem vulnerable Personengruppen) in Zukunft immer dringender brauchen werden. Um hierzu etwas beizutragen ist es z.B. möglich, Entsiegelung (also das Entfernen von Bodenbelag wie Beton) und Bepflanzung bei der Stadt zu beantragen. Meist geht das über eine sogenannte Bürgereingabe (in manchen Städten ähnlich genannt); manchmal dauert die Umsetzung ein wenig, aber es ist wichtig, diese Dinge in Gang zu setzen.

Es gibt auch die Möglichkeit, Patenschaften für bestehende Beete in der Stadt zu übernehmen und diese zu bepflanzen (sonst werden sie meist einfach gejähtet, der Einfachheit halber).

Natürlich gibt’s noch diverse andere Optionen; schaut euch hierfür einfach online ein wenig um (links untenstehend).

 

„Verkehr und PKW-Stellplätze“

Offensichtlich besteht ein Bedarf an Reduktion des Individualverkehrs, am Ausbau öffentlicher Nahverkehrsangebote und an der Umwidmung von PKW-Stellplätzen. Das ist ein etwas komplizierter Akt, da es hierfür stadtplanerisches Wissen braucht – und einen langen Atem, um ehrlich zu sein. Denn die urbane Umgestaltung ist aufwändig und bekommt viel Gegenwind. ABER:

Du kannst dich hieran durchaus beteiligen: Als Mitglied entsprechender Vereine zum Beispiel oder selbst mit einem sogenannten Parklet aktiv werden; dieses Konzept gibt dir die Möglichkeit, einen Parkplatz anders zu nutzen als für einen PKW.

Es gibt darüber hinaus schöne – wenn auch temporäre – Lösungen wie die Wanderbäume, die du in deine Straße holen kannst.

 

„Stadt, soziale Gerechtigkeit und Klima“

Hier kommen verschiedene Wünsche zusammen, die entweder konkret angegangen werden können (für mehr Freiräume z.B. eine enstprechende Initiative unterstzützen) oder eher ein Metathema sind, das wiederum heruntergebrochen werden muss; denn z.B. die Möglichkeiten, unseren CO2-Abdruck zu reduzieren oder sich gegen Armut einzusetzen, sind ja sehr vielfältig. Schau hierzu gerne auf Portalen, die viele verschiedene Themen anbieten, ob deins dabei ist.

 

„Gemeinschaft“

Zu diesem Thema wurden sowohl konkrete Vorschläge als auch Wünsche auf der Metaebene geäußert. Das eine ist natürlich einfacher als das andere. Allem voran steht oft das Bedürfnis, den öffentlichen Raum als Ort der Gemeinschaft nutzen zu können; Dafür braucht es vor allem Sitzgelegenheiten und Tische aber auch Nachbarschaftsaktionen des Zusammenkommens und Ähnliches. Ersteres kann bei der Stadt beantragt werden (s.o.), zweiteres kannst du selbst veranstalten: Such dir ein paar Mitstreiter*innen, denkt euch ein schönes Event aus (public dinner o.Ä.), droppt es an der richtigen Stelle auf der Walby-Map, hängt vielleicht noch ein paar Flyer auf und schon geht’s los.

 

„Müll“

Hier geht es offensichtlich um die Reduktion von Müll; in der Entstehung und Entsorgung. Ein Thema, das im Aspekt Entstehung etwas schwieriger anzugehen ist – in der Entsorgung dafür bedeutend einfacher: Über das Aufstellen zusätzlicher Mülleimer (…wiederum: Beantragung bei der Stadt) sowie eigene Cleanup-Aktionen (…einfach ein paar Leute zusammenmtrommeln) kann da schon viel erreicht werden.

 

 

4. MACHEN 🙂

Die am meisten gewünschten Veränderungen des Veedels könnten also von Interessierten mit den oben genannten Maßnahmen (oder diversen anderen natürlich) umgesetzt werden. So geht bürgerliche Partizipation und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das klappt sogar und gibt ein ganz hervorragendes Gefühl – für einen selbst und alle, die die positiven Veränderungen miterleben dürfen.

Wenn also etwas dabei ist, was ihr umsetzen möchtet: Droppt die geplante Aktion auf der Walbykarte und findet so eure Mitstreiter*innen. Da ist meistens auch jemand mit etwas Vorkenntnis dabei und schon kommt der Stein ins Rollen. Wenn es aber doch mal irgendwo stockt, schreibt mich gerne an!

Eure Julia für Team Walby

Und hier geht’s in die App:


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